16.04.2011 | Stade de Suisse | Axpo Super League


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Die Wartezeit von 4,5 Stunden im nächtlichen Basel nutze ich, um bereits einigen Eindrücke des Nachtlebens zu erhaschen. Mit einem kurzen Fußmarsch von 10 Minuten war das Stadtzentrum erreicht. Hier wimmelte es schon von Jugendlichen und Polizeistreifen, da der junge Basler seine Party wohl bevorzugt auf der Straße feierte. Die Plätze waren komplett mit Müll und Glasscherben übersät. Auch schossen immer wieder, unter lautem Motorengeheule, Luxuskarossen á la Lamborghini Gallardo durch die Menschenmengen und Glasscherben.
In einem Irishpub und einer Discothek konnte ich einige Zeit überbrücken. In der von mir gewählten Discothek waren ebenfalls einige Personen des „Inferno Basel“ anwesend.

30 Minuten vor Abfahrt machte ich mich auf den Weg in Richtung Bahnhof Basel SBB um meine Fahrt fortzusetzen. Innerhalb kürzester Zeit war der Bahnhof in Bern erreicht und mein Weg führte mich sofort zu Hotel, da ich von der Nacht doch reichlich mitgenommen war. Da es erst früh am Morgen war konnte ich nach einer Dusche etwas Schlaf nachholen. Als ich wieder aufwachte war es geschehen, ich hatte mir eine schöne kleine Erkältung eingefangen. Diese sollte ich bis zum Ende meiner Reise nicht mehr loswerden.

In den Mittagsstunden waren die Cafés im kleinen Stadtzentrum von Bern komplett überfüllt. Bei bestem Wetter, gönnte ich mir eine Snack bei großen M und genoss die Zeit im freien. Die mit über 132.000 Einwohnern viertgrößte Stadt der Schweiz, liegt wunderbar in einer Talkerbe und wird von der Aare umlaufen. Dieses Naturidyll (Berge, grüne Berghänge und „kristallklares“ Wasser) ist bereits eine Reise wert.
Gegen 15:00 Uhr machte ich mich dann zu Fuß auf den Weg gen Stadion. Dies gab mir die Möglichkeit, noch etwas von der Stadt zu sehen. Eine Stunde vor Anpfiff war der „Shoppingcenter“-Vorplatz bereits vollkommen überlaufen. Bei wunderbarem Sonnenschein, 23°C Außentemperatur, gibt es durchaus schlimmere Orte als sich mit Bier und Wurst auf ein Fußballspiel einzustimmen. Mit der Vorfreude auf einen interessanten Gegner war der immensen Menschenauflauf auf jeden Fall nicht zu erklären. Dass hier Stadien in grauen, leblosen Betonklötzen im „Kaufhallenflair“ gehalten werden, enttäuschte mich doch sehr. Aber diese Entwicklung hatte auch in der Schweiz nicht halt gemacht. Tod dem Individualismus 🙁

Am Eingangsbereich gab es keine Personenkontrollen, sondern nur die Überprüfung der Gültigkeit der Eintrittskarte per Automat. In puncto Verpflegung gab es alles was das Herz begehrt: Pizza, Hotdogs und Döner (???). Im Stadion hatte ich die Möglichkeit mich frei zwischen den verschiedenen Blöcken zu bewegen, welche ich auch gerne nutzte. Die Ultras von YB waren auf Ihrer Hintertortribüne bereits dabei Ihre Fahnen aufzuhängen und sich für das bevorstehende Match einzusingen. Im Gästeblock waren ca. 20 Personen anwesend, die es nicht schafften sich Gehör zu verschaffen. Das Spiel, vor 19.800 Zuschauern, welches bereits frühzeitig entschieden war, trug stark zur ausgelassenen Stimmung der Heimseite bei. 4:0 sollte das Ergebnis am Ende des Spiels lauten. Optisch gab es einen durchgehenden Einsatz von Fahnen, jedoch konnte mich der Support der Ultras YB nicht überzeugen.

Die „YB“ Rufe waren zwar immer deutlich zu vernehmen, jedoch fehlte bei melodischen Lieder die Lautstärke. Auch die weiteren Zuschauer waren wohl eher mit etwas Anderem beschäftigt als Ihre Mannschaft zu unterstützen. Eventuell lag es ja an der „Disco-Party“, welche häufig per Lautsprecher angeworben wurde, die nach Abpfiff (19:00Uhr!!!) im Stadion steigen sollte. „Ladys Entry For Free!“ war der Grund, warum viele Leute Ihre Freundinnen mit zum Spiel schleppten. Nach Abpfiff ging es für mich zügig zurück zum Hotel und ab ins Bett.