26.08.2012 | Fir Park | Premier League


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Nachdem wir am gestrigen Samstag bereits erste Eindrücke des Fußball in Glasgow gewinnen könnten, lockte nun ein Aufeinandertreffen in der höchsten Spielklasse des Landes.
Im kleinen Derby trafen Tabellennachbarn aus Motherwell (Platz 3) und St. Mirren (Platz 4) aufeinander. Nur 40 Kilometer trennen die beiden Städte, so dass wir auf einige Zuschauer und ein spannendes Spiel hofften.

Bereits zur Mittagszeit bestiegen wir einen der „First ScotRail“ Züge, der uns innerhalb von 30 Minuten in die Stadt des diesjährigen Champions-League Teilnehmers brachte. Nach kurzem Fußweg durch das noch zu schlafen scheinende Städtchen, tauchte der Fir Park plötzlich am Horizont auf. Da noch über 2 Stunden bis Anpfiff verblieben, gönnten wir uns eine Stadionumrundung und einen ausgiebigen Abstecher in den örtlichen Fan-Shop. Im „Fir Park Social Club Motherwell“ stimmten wir uns bei ein einem Bier auf das bevorstehende Spiel ein.

1 Stunde von Anpfiff begaben wir uns zum Eingang und ich erlebte ein weiteres negatives Highlight meiner bisherigen Fahrten. 22 Pfund wechselten den Besitzer und man öffnete uns das Drehkreuz. Es sollte zu diesem Spiel keine Eintrittskarten geben. Im Block angekommen benötigten wir einige Minuten um einen verfügbaren Sitz zu finden, da hier anscheinend 90% aller Plätze Dauerkarteninhabern vorbehalten sind. Währenddessen begannen am linken Ende des „East Stand“ die Vorbereitungen der Supporters MFC. Ein kleiner Haufen von ca. 60 doch sehr jungen Supporters (13-18 Jahre) war dort versammelt.
Mit einer Trommel und einigen Fahnen starteten sie Ihr Intro kurz bevor der Anpfiff erklang. Die von Ihnen angestimmten Schlachtrufe wurden häufig von der gesamten Tribüne übernommen und erreichten eine passable Lautstärke. Ihre wenigen melodischen Liedern hatten sie dann exklusiv für sich. Im Gästesektor hatten sich ungefähr 800 Personen eingefunden, bei denen es nur bei Torchancen und Schmähgesängen lauter wurde. Zur Belustigung konnte einer der Gäste beitragen, der beim Versuch einen Torschuss zu fangen fast 3 Sitzreihen nach unten fiel. Schönes Ding.

Das Heimteam legt gut los und konnte bald in Führung gehen. Das gesamte Spiel wurde dominiert und wir fieberten ebenfalls weiteren Treffen entgegen. Jedoch wollte das zweite erlösende Tor einfach nicht fallen. Je weiter das Match dem Abpfiff kam, desto mutiger wurden die Gäste. Auf den Tribünen wurde es immer unruhiger und auch mein Vater schien es geahnt zu haben. In der 94. Minute war es dann so weit, es folgte das was 4559 Zuschauer (die Gäste ausgenommen) befürchtet hatten. Aus einer unübersichtlichen Aktion erzielte die Gastmannschaft den Ausgleich. Im Gästeblock sprangen alle wild umher und auch in Richtung Heimseite wurde reichlich gestikuliert. Allerdings war der „Spuk“ genauso plötzlich vorbei, wie er begann. Kurz nachdem der Abpfiff ertönte ging jeder seiner Wege und Ruhe kehrte ein.

Wir umgingen den einsetzenden Regen, indem wir dem Vereinspub einen weiteren Besuch abstatteten. Als der Regen abgezogen war traten wir gut gestärkt unseren Heimweg an.