03.11.2011 | Stadion Parken | Europa League


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Der Besuch der Europa League Begegnung in Zürich im vergangenen Monat machte Lust auf mehr und somit stand das nächste Ziel schnell fest. Kopenhagen, die Hauptstadt Dänemarks, lockte zum Spiel des FC Kopenhagen gegen die deutsche Vertretung aus der Landeshauptstadt Niedersachsens. Hannover überzeugte bisher in dieser Spielrunde, was im starken Kontrast zu den Gastgebern stand. Dem FCK wurde nur eine geringe Außenseiter-Chance eingeräumt. Durch einen Eintrittspreis von 25,00 € Sitzplatz Gegengerade, der günstigen An- und Abreise per Direktverbindung mit dem Bus ab Berlin sowie der Möglichkeit des „Frühschoppens“ auf der Fähre war ich hoch motiviert. Die Anfahrt zum Hafen in Rostock war sehr entspannt, bis der Zoll an der Fähranlegestelle zu stressen begann. Diese Helden ließen sich von allen Insassen des Busses die Personalien zeigen, bis sie zu den vermeintlichen Fußballinteressierten in den letzten 2 Reihen kamen.

Nun befanden sie es als notwendig, die Personalausweise einzusammeln und diese überprüfen zu lassen. Nach 25 Minuten wurde Ihnen leider klar: Keine Terroristen anwesend. Die Überfahrt nach Dänemark genoss ich bei günstigem Bier und einem passablen Fischfilet.In Dänemark (Gedser) angekommen, nutzte ich die verbleibende Reisezeit, um noch etwas Schlaf nachzuholen, während das Wetter draußen immer schlechter wurde.

Kopenhagen erreichte der Bus dann gegen 15:00 Uhr, so dass mir genügend Zeit blieb den Weg zum Stadion Parken zu Fuß zu bewältigen. Während meines Weges fielen mir zwischen den vielen jungen Studentinnen, immer wieder Gruppen von Hannoveranhängern auf. Jedoch war mir nicht bewusst, welches Ausmaß dies haben sollte.Das Stadion, dass im Jahre 1992 neu eröffnet wurde und ca. 38.000 Menschen Platz bietet, konnte mich von Außen nicht gerade zu überzeugen. Dies sollte sich jedoch später ändern. Nach einer halben Stadionumrundung ließ ich mich zum Aufwärmen, mittlerweile war es sehr kalt geworden, in der Stadionkneipe der Ultras KBH nieder. Schönes Teil haben die da. Genial eingerichtet mit Flachbildfernsehern und Mobiliar aus Holz, in welches das Vereinslogo geprägt worden war. Mit 7,00 € konnte ich den Preis der Bierstände vor dem Stadion (10,00 € pro 0,4l Bier) sogar noch etwas drücken. Zurück vor dem Stadiontoren, kurz vor Stadionöffnung sammelten sich nun die Anhänger von Hannover 96.

Es kam auch schon zu hitzigen Diskussionen mit angetrunkenen Dänen, die nicht akzeptieren wollten, dass ca. 10.000 Deutsche vor Ort sein sollten. Ein Vergleich mit einem Einmarsch der Deutschen unter Hitler durfte auch nicht fehlen… Nach einer lapidaren Kontrolle fand ich mich nach unzähligen Treppenstufen im Oberrang der Gegengerade wieder. Ein wirklich beeindruckender Bau wie ich finde. Die Tribünen sind sehr steil gebaut und somit wirkt das Stadion wahnsinnig kompakt.
Von meinem Platz aus konnte ich gut beobachten, wie die Gäste auf der kompletten Westtribüne (ca. 1500 Mann) unter Anleitung der Ultras Hannover und Brigade Nord ihre Fahnen aufhängten und das Intro vorbereiteten.

Unterstützt wurden Sie dabei wohl von Ihren Freunden von Poptown HH, welche mit einem großen Schwenker vor Ort waren. Auch die Gegengerade wurde von den Gästen beflaggt und einige Dänen von Ihren Plätzen vertrieben, was immer wieder zu kleinen Scharmützeln führte. 12.000 Deutsche wurden an diesem Donnerstag am Ende offiziell gezählt, und somit war das numerische Verhältnis bei 27.865 Zuschauern wohl ungefähr 50:50.Der aktive Kern der Heimseite, Urban Crew KBH & Torcida KBH mit Unterstützung der Chosenfew HH bezog seinen Platz im äußeren Block der Osttribüne und versuchten mit ca. 400 Mann ihren Teil zur Stimmung beizutragen. Es wirkte durchaus befremdlich für mich, dass sich die Hamburger Fanszene unter den Anhängern BEIDER Mannschaften breit machte. Zum Einlauf der Mannschaften gab es im Gästeblock bei den Ultras Hannover usw. das vorbereitete Fahnenintro, welches ein grün/silber/schwarzes Karomuster bildete. Außerdem erleuchteten ca. 10 Bengalen sowie Blinker und Rauch das weite Rund. Eine sehr gelungene Aktion, die sofort mit Pfiffen und Buhrufen der restlichen Hannover-Anhänger (Gutmenschen) bedacht wurde. Leider streikte meine Kamera fast während des kompletten Spiels, so dass die Aktion nicht im Bild festgehalten werden konnte.

In puncto Stimmung war die Heimseite deutlich unterlegen. Nur als die Mannschaft von Kopenhagen nach 67 Minuten zum 1:0 einnetzte, konnte sich die Heimseite einmalig durchsetzten. Jedoch konnten die Hannoveraner innerhalb von 3 Minuten, die Partie drehen, und somit war ab der 74. Minute kollektives Ausflippen der Gäste angesagt. Wiederum erhellten einige Bengalen das Stadion und der Qualm zog an mir vorbei.
Auch ich muss zugeben, dass das Tor zum 1:2 von Stindl zu den besten gehört, die ich jemals live gesehen habe.

Bis zum Ende des Spiels tat sich dann nichts mehr, und ich war auf Grund der Kälte froh, den „Heimweg“ antreten zu können. Keine 2 Stunden später saß ich bereits im vorgewärmten Bus. Während der Fährüberfahrt von Gedser nach Kiel deckte ich mich mit der höchstmöglichen Menge an Bierkartons ein, was zur Folge hatte, dass ich fast die Abfahrt des Busses verpasst hätte. Die fälligen Kilometer von Kiel nach Berlin raste der Busfahrer in Höchstgeschwindigkeit runter, so dass ich in den Morgenstunden wieder daheim eintraf.