


07.01.2013 | Merdan Palace Stadium | Testspiel
Nachdem bereits am morgen auf dubiose Weise ein Mietwagen organisiert werden konnte, wurde für den Abend das 50 km entfernten Merdan Palace Stadium als Ziel ausgegeben. Dort sollte die Begegnung zwischen Werder Bremen und Trabzonspor ausgetragen werden. Die veranschlagte Fahrtzeit von 40 Minuten, sollte von uns jedoch um Längen geschlagen werden. Mit 7 Mitstreitern auf 2 Autos verteilt ging es pünktlich vom Hotel los. Durch die Fahrweise der anderen Verkehrsteilnehmer wurde es zu keiner Zeit langweilig. Überholmanöver auf dem Standstreifen und das Überfahren roter Ampeln gehörten zu den Königsdisziplinen, welche wir uns jedoch ebenfalls zügig zu eigen machten. Obwohl der Austragungsort des Spiels, welcher durch sein Flutlicht bereits früh am Horizont zu erkennen war, entwickelte sich ein durchaus mulmigen Gefühl. Es machten den Eindruck als würden wir einfach nicht näher an das Stadion herankommen. Weder eine Abfahrt noch eine Ausschilderung vermochte uns den Weg zu weisen. Während der 30 minütigen Fahrt durch Seitenstraßen, die Lust war uns bereits vergangen und die Tanknadel hatte sich im Roten Abschnitt häuslich eingerichtet, erblickten wir erstmalig einen Wegweiser. Die Straße, welche sich in Kilometerlangen Schlangenlinien durch die Pampa zog, brachte auch den erfahrenden Türken an seine Grenzen. Dies äußerte sich durch ein Fahrzeug welches in einer scharfen Kurve direkt geradeaus in die Einöde gebrettert war und nun auf Hilfe wartete. Im Gegensatz zu diesen „Bruchpiloten“ hatten wir unser Ziel 5 Minuten nach Anpfiff endlich erreicht.
Nach kurzem Abtasten waren betraten wir die äußeren Eingangsbereich. Hier erwartete uns die nächste Überraschung. Denn ohne Eintrittskarten wurde uns der Zugang verwehrt. Eintrittskarten gab es, im Widerspruch zur Internetrecherche, nur vorab über die beiden Vereine zu kaufen. Nach kurzen Diskussionen wurden wir plötzlich von einem Mitarbeiter aufgefordert, Ihm einfach zu folgen. Dieser führten uns durch die Pressebereiche direkt auf die Haupttribüne, wo wir unsere Plätze kostenneutral einnahmen. Ca. 350 Zuschauer waren vor Ort, was bei einem Fassungsvermögen von 7772 Plätzen total verloren wirkte. Jedoch konnte die Spielstätte so Ihren eigenen Charme besser zur Geltung bringen. Auf der Gegengeraden hatten sich ca. 40 Anhänger von Trapzonspor eingefunden. Mit einer Trommel, kurzen Klatscheinlagen sowie ein paar Gesängen kam wenigstens etwas Stimmung auf. Auch einige Bremer aus der Kategorie Familienurlaub hatten sich eingefunden. Abgesichert wurden die Begegnung durch Polizeieinheiten mit Helmen, Schildern und Schlagstöcken, was stark übertrieben wirkte.
Der Endstand in einem Höhepunkt armen Spiel war dann 2:0 für die Mannschaft aus der Bundesrepublik.
Der Endstand in einem Höhepunkt armen Spiel war dann 2:0 für die Mannschaft aus der Bundesrepublik.